Kennt ihr Wednesday von der Adams Family?
Falls ja, dann hast du bestimmt ein Bild von einem gleichgültig dreinblickenden Mädchen vor dir, welches latent aggressiv wirkt.
Exakt so stand kürzlich unsere große Tochte morgens vor unserem Bett. Sie starrte mich an „aufstehn“ schallt es mir entgegen. Ok, aufstehen… gleich… noch 5 Minuten. Ich hatte gerade erst das kleinste unserer Kinder wieder in den Schalf gestillt und wusste gleichzeitig dieser Tag wird nicht leicht.
Alles andere als Ruhe
Denn wenn unsere große Tochter morgens schon wie aus einem Familie Adams Film aussieht dann braucht sie lange um in den Tag zu starten. So kam es auch.
Sie richtete sich ihr Müsli her, aber die Schüssel war falsch, die Löffel zu kalt, das Müsli zu hart, die Milch zu warm… ihr kennt das.
Es gab Tränen. VIELE Tränen. Das Anziehen glich einem endlosen Marathon zum Mars und das Haare kämmen war so schmerzhaft wie sonst nichts auf der Welt.
Ich kenne solche Tage von mir selbst. Ich als Erwachsene schau dann in mich, überlege was mich ärgert, reflektiere und versuche meinen Mitmenschen nicht all zu sehr auf den S*** zu gehen. Als Kind kann man das nicht. Und mir wurde klar, sie braucht mich, als Anker und aus dieser Spirale der schlechten Laune herauszufinden.
In Ruhe aus dem Sturm
Ich legte mich echt ins Zeug, redete, malte, lachte, sang… nichts half. Alles BLÖD. Alles!
Dann machte ich eine Beobachtung.
Meine kleine große Tochter balancierte auf den Fugen unserer Bodenfließen. Immer wieder, auf und ab. Aber sie ägerte sich, immer dann wenn sie am Ende des Flurs wieder umdrehen musste.
Da fiel mir etwas ein! Eine Montessori Übung bei der man eine Acht auf dem Boden läuft – Ohne Anfang und Ende.
Schnell holte ich ein Washitape aus der Schublade und klebte eine 8 auf den Boden. Ich sagte nichts. Ich lief stumm die 8. Bald gesellte sie sich dazu. Machte mit. Als ich merkte dass sie im Flow war klinkte ich mich aus.
Sie lief und lief, und mit jeder Runde entspannte sich ihre Haltung, die Finger, das Gesicht… Sie kam zur Ruhe. Ihr Gefühlssturm flaute ab.
In Ruhe arbeiten
Wie aus dem Nichts stoppte sie „Mama, kann ich auch Klebestreifen (Washitape) haben?“ fragt sie. Klar!
Und aus der anfänglichen Ruhe Übung wurden mehrere Formen zum nachlaufen, eine Autobahn, Buchstaben zum Nachfahren, ein Hüpfspiel…
Sie spielten den halben Tag mit dem Impuls.
Manchmal können so Kleinigkeiten so großes bewirken.
Ich hoffe ihr könnt ihn in euer Familienleben einmal einbauen. Schreibt mir gerne eure Erfahrungen entweder hier, oder auf Instagram 🙂
Weitere Infos zur „liegenden Acht“ und Ruheübungen: